Eulen verlieren innerhalb weniger Minuten in Leipzig

26.04.2019 15:36 //

Die Eulen Ludwigshafen konnten sich in Leipzig am Tag der Inklusion nach einer couragierten ersten Hälfte nicht durchsetzen. Nach der Führung zur Pause unterlagen die Pfälzer dem SC DHfK Leipzig mit 28:22 (11:14).

Die beiden Außen Pascal Durak und Jannik Hofmann traten die Reise mit dem ICE nicht an, sie blieben aufgrund von Verletzungen zuhause. Dafür saß der Langzeitverletzte Spielmacher Alex Feld zum ersten Mal seit Monaten wieder auf der Bank. Die Partie startete gut für die Eulen, denn Leipzig vergab den ersten Wurf aufs Tor. Diese hingegen holten in Person von Kapitän Gunnar Dietrich einen Siebenmeter heraus, den Kai Dippe solide zur 0:1-Führung verwandelte. Durch eine offensive 5:1-Deckung stellten die Eulen mit Johnny Scholz an der Spitze die Hausherren vor große Probleme. Die ersten Minuten verliefen ausgeglichen, bis Scholz mit einem Gegenstoß die erste zwei-Tore-Führung der Eulen sicherte. Leipzigs Trainer André Haber nahm die Auszeit und forderte sein Team. Doch nach dem Anschlusstreffer durch Marc Esche wuchtete Azat Valiullin den Ball aus dem Rückraum zum 5:8 ins Tor. Im folgenden Angriff der Gastgeber gelang Matej Asanin zunächst eine Parade, doch Leipzig war weiterhin im Ballbesitz und spielte Esche frei - dieser scheiterte alleine am Eulen-Keeper. Nach zwei schnellen Treffern der Eulen stand es 6:10 (21.). In der Folge sorgten kleine Unachtsamkeiten dafür, dass Leipzig auf zwei Zähler verkürzte. Doch die Eulen ließen sich die Führung zur Pause nicht nehmen und gingen durch Asanins Paraden und den Treffern von Kai Dippe und Frederic Stüber mit 11:14 in die Kabine.

Nach der Pause agierten die Eulen weiter im 5:1, doch die Leipziger fanden nun besser ins Spiel. Nach sechs Minuten und zwei vergebenen Eulen-Würfen konnten die Hausherren zum ersten Mal seit der Anfangsphase ausgleichen. Doch Scholz und Valiullin stellten die Führung wieder her – es stand 16:18 (39.). Nach einer unglücklichen Aktion durch Rückraumshooter Azat Valiullin und einem Kempa-Trick von Semper glich der SC erneut aus. Die Leipziger Abwehr stand nun besser und zwang die Eulen häufig ins Zeitspiel. Dies führte dazu, dass die jungen Akteure zu schnell den Abschluss suchten. Zwar war die Partie weiterhin ausgeglichen, doch die Zuschauer sahen ein Leipziger Team im Aufwind. In der Schlussphase waren die Eulen mehr als fünf Minuten ohne Tor – und das spiegelte sich auch auf der Anzeige wider, als Semper die Überzahl nutzte, um das 22:20 zu erzielen. Kai Dippe wurde wenige Minuten mit einer Zeitstrafe belegt. Die erneute Unterzahl wurde von Leipzig konsequent ausgenutzt, die Eulen kamen ins Grübeln. So gelang es den Gastgebern, sich abzusetzen: In den letzten sechs Minuten erzielten die Leipziger sechs Treffer, während die Eulen im gesamten zweiten Durchgang nur acht Würfe im Tor unterbrachten. Durch zu viele Fehler im zweiten Durchgang vergab Matschkes Team eine Partie, deren Ergebnis nicht den Spielverlauf darstellt.


Eulen-Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Ben Matschke:„Wir haben in der zweiten Halbzeit viel Stress bekommen. Die häufige Unterzahl hat uns zu Problemen mit dem Zeitspiel geführt. So war maximal Druck drauf, wir haben uns teilweise von der Hektik anstecken lassen und uns zu viele schnelle sowie unvorbereitete Würfe genommen. Mit zwei technischen Fehlern in der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, jedoch sind sieben im zweiten Durchgang definitiv zu viel. Mich stört am meisten die Differenz des Ergebnisses: Wer den Spielverlauf gesehen hat weiß, dass wir da näher dran sein müssen. In der Summe war es zu viel: technische Fehler, unvorbereitete Würfe, Pässe an den Kreis, die nicht angekommen sind und Tore durch Tempogegenstöße. So konnte sich Leipzig am Ende deutlich absetzen.“

Linksaußen Johnny Scholz:„Nach einer guten ersten Hälfte verlieren wir nach der Pause das Konzept. Durch unsere Fehler kam Leipzig zu leicht in die Gegenstöße. Dann wird es gerade auswärts sehr schwer. Ich bin mir sicher, dass unser Einbruch nicht am Fitnesszustand der Mannschaft liegt, sondern glaube, dass der Kopf eine entscheidende Rolle spielt. Wenn man da unten steht und weiß, dass man die Punkte holen muss, kommt man in schwierige Situationen. Da müssen wir alle noch ein bisschen dazulernen und die Leistung der ersten Hälfte weiterhin auf die Platte bringen.“


Statistik:

SC DHFK Leipzig: Putera (Villadsen 31.-48.), Weber, Jahnke (4), Semper (6),Wiesmach (6/3), Esche (2), Milosevic (2), Jurdzs (1), Rojewski (1), Binder (2), Pieczkowski (2), Gebala (1), Roschek (1)

Die Eulen Ludwigshafen: Asanin (55. Hanemann zum Siebenmeter), Müller (3), Bührer (1), Dietrich (2), Falk, Scholz (5), Haider (1), Dippe (4/4), Špiler, Valiullin (4), Stüber (2), Salger

Ergebnis: 28:22 (11:14) -Zuschauer:4500 (Arena Leipzig) - Schiedsrichter: Raphael Piper & Jannik Otto (Kiel) – Zeitstrafen: 5:2 – Siebenmeter:4/3 – 5/4