In der Niederlage Charakter gezeigt

04.03.2019 08:55 //

Die Eulen Ludwigshafen unterlagen trotz guten Charakters im Fasnachtsspiel der HSG Wetzlar mit 25:29 (13:16). Durch die Niederlage verbleiben die Eulen weiterhin mit fünf Zählern Rückstand auf den Klassenerhalt. In einer intensiven Partie, in der die Eulen viel investierten, gelang es den Ludwigshafenern nicht, die Gäste aus Mittelhessen in Bedrängnis zu bringen.

Ein wichtiger Fortschritt im Vergleich zu den vergangenen Partien war sicherlich die erste Hälfte, in der den Eulen kein einziger technischer Fehler unterlief. Doch diese Stärke konnte nicht umgemünzt werden, da im Angriff zu oft Ungenauigkeit und Unglück dominierten. Die erste Halbzeit war offen: Nachdem die Gäste um Kristian Björnsen, der allein vier Treffer erzielte, mit 7:4 davon. Doch Azat Valiullin verkürzte nach knapp 20 Minuten auf 7:8 und brachte die Eulen in Schlagdistanz. Im Anschluss wurde der Torschütze mit einer Zeitstrafe belegt. Als dann auch noch Pascal Durak das Feld verlassen musste, mussten die Ludwigshafener mit doppelter Unterzahl agieren. Da die Torhüter auf beiden Seiten keine tragenden Rollen spielten, lag es an den gut gestellten Abwehrreihen, dass wenige Tore fielen. Stübers erneuter Anschlusstreffer brachte Gäste-Coach Kai Wandschneider dazu, seine Auszeit zu nehmen. Diese wirkte, denn die HSG setzte sich schnell mit 14:10 ab. Zur Pause sahen die Zuschauer ein leistungsgerechtes 13:16 für die Mittelhessen.

In der zweiten Hälfte wurde die Partie noch intensiver: Nachdem Kai Dippe einen Gegenspieler mit dem Ellenbogen erwischte, sah er die rote Karte. Der daraffolgende Ballbesitz führte zum ersten 5-Tore-Vorsprung der HSG. Die Umstellung auf ein 5:1 gab den Eulen neuen Schub, Johnny Scholz verkürzte auf 19:22 (46.). Doch die Tempogegenstöße der HSG gaben dem Aufwind der Eulen immer genau dann einen Dämpfer, wenn diese in Schlagweite zum Ausgleich kamen. Nachdem Pascal Bührer von Nils Torbügge im Gesicht getroffen wurde, sah auch dieser die rote Karte. Die reslutierende Überzahl nutzten die Eulen geschickt, um auf zwei Zähler heranzukommen. Im Anschluss vergab Matschkes Team zwei Chancen, die beide mit Treffern der Gäste bestraft wurden. Die Tore zum 28:23 waren die Vorentscheidung, auch weil Pascal Durak einen SIebenmeter vergab. Trotz der Niederlage bleibt die Zuversicht: Ben Matschkes Team gelang es, den Fans ihren Charakter zu zeigen und ihnen Kampf zu liefern. Zwar behalten die Eulen am Ende nichts Zählbares in Ludwigshafen, doch mit der kämpferisch nicht zu bemängelnden Einstellung legten die Pfälzer den Grundstein, um optimistisch in die nächsten Partien zu gehen.

Weiter geht es für die Eulen auswärts beim SC Magdeburg. Die Reise zum Tabellenvierten treten die Pfälzer jedoch erst nach einer Verschnaufpause an, denn die Partie findet erst am 14. März (19 Uhr) statt.

Eulen-Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Ben Matschke:

Ich gratuliere der HSG zum verdienten Sieg. Unsere Gäste haben heute immer ein Tor gemacht, wenn Sie eines gebraucht haben und sind in hektischen Phasen cool geblieben. Nach Bietigheim war es für uns wichtig, dass wir den Fans unseren Charakter zeigen. Ich denke, das ist uns gelungen. Wir haben über 60 Minuten an uns geglaubt, doch manchmal liegen Glück und Pech nah beieinander. Immer wenn wir wichtige Torchancen vergaben, haben uns die Gegenstöße der HSG kalt erwischt. Wir haben die erste Hälfte ohne technischen Fehler gespielt - doch mit nur einer Parade wird es ganz schwierig, so eine Partie eng zu halten. Die Konzentration in Verbindung mit der Abwehr war heute Wetzlars Schlüssel zum Erfolg.

Teammanager Philipp Grimm:

Wir haben eine Eulenmannschaft gesehen, die 60 Minuten alles gegeben hat. Dadurch konnten wir die Euphorie in der Halle wieder entfachen. Auf der anderen Seite ist Wetzlar zu loben: Sie haben heute über die gesamte Spieldauer ihr Spiel gemacht. Wir sind nicht an den Punkt gekommen, die HSG in Bedrängnis zu bringen. Doch Wetzlar hat sich clever an den Plan gehalten.

Statistik

Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann (22. bis 50.), Asanin - Stüber (3), Salger, Dietrich (2), Hideg, Scholz (1), Haider, Remmlinger, Falk (3), Hofmann (1), Durak (4/4), Bührer (1), Müller (4), Dippe (1), Valiullin (5).
HSG Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic (bei zwei Siebenmetern) - Kneer, Björnsen (10), Ferraz, Mirkulovski (1), Torbrügge, Weissgerber, Frend Öfors, Holst (9/7), Forsell Schefvert (3), Rubin, Linskog (5), Cavor (1).
Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Bochum) - Zuschauer: 2165 – Zeitstrafen: 4:4 - Rote Karten: Dippe (Ludwigshafen, 38.); Torbrügge (Wetzlar50.), beide wegen Foulspiels.

Fotos: Harry Reis