36 : 27
(19 : 13)

VfL Lübeck-Schwartau

Conrad (18. Dreyer) - Bruhn (5), Schrader (2), Raguse (8) - Kretschmer (3), Speckmann (6/3) – Weiß (3), Ciudad (3), Löfström (1), Patzel (2), Hagedorn (1), Cohen (1), Wolf (1), Waschul – Nicht eingesetzt: Klockmann

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (1. - 9., bei einem Siebenmeter 31., ab 44.), Urbič (9. - 44.) - Klein (7), Trost (3), Bührer (1) - Durak, Zacharias (4/3) - Haider - Eisel (2), Manfeldt Hansen, Meyer-Siebert (6), Remmlinger (1), Salger (3), Schaller, Neuhaus – Nicht eingesetzt: Falk
Spielverlauf: 0:1 (2. Minute), 3:2 (5.), 6:4 (8.), 11:7 (16.), 11:9 (18.), 15:10 (26.), 19:12 (30.), 19:13 (Halbzeit), 20:13 (31.), 22:16 (33.), 27:18 (40.), 30:20 (44.), 34:23 (54.), 36:27 (Ende)
Siebenmeter: 3/3 - 4/3
Rote Karten: -
Zeitstrafen: 5/3
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: Eckert/Ludwig

Das tut so richtig weh!

22.04.2023 07:09 // hk

Nach vier Siegen in Folge quittierten die Eulen Ludwigshafen am Freitagabend vor 1500 Zuschauern eine satte 27:36 (13:19)-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau. Mann des Abends: Mex Raguse, der in 38 Minuten Spielzeit acht von acht machte. Der 23-Jährige wechselt im Sommer zu den Eulen. „In meiner schlechten Laune ist das das Einzige, was mich innerlich strahlen lässt“, sagte Abt, der sich darauf freut, dass Raguse „im nächsten Jahr die Tore für uns werfen wird“.

Zur Pause mit sechs Toren in Rückstand

Matej Ašanin, Freitag vor acht Tagen beim 34:31 (16:16)-Heimsieg gegen den TV Hüttenberg für zwei parierte Siebenmeter gefeiert, fehlte den Eulen in der Hansehalle erkrankt. Mats Grupe und Žiga Urbič bildeten das Torhütergespann der Gäste. Nach auskuriertem Muskelfaserriss zählte Linksaußen Tim Schaller erstmals seit dem Spiel in Lübbecke wieder zum Eulen-Kader und hatte einen Kurzeinsatz. Grupe startete, machte nach neun Minuten ohne Parade Platz für Urbič, der aber auch erst in der 17. Minute erstmals einen Ball zu greifen bekam. Als Urbič kam, führte der VfL durch einen Treffer von Rechtsaußen Kretschmer 7:5. Größter Aktivposten im Angriff der Gastgeber war der künftige Eulen-Profi Mex Raguse, der bis zur Pause fünf Tore auf dem Konto hatte. Die Eulen gaben das Spiel nach anfänglicher Führung (1:0, 2:1) aus der Hand, weil weder die Angriffsleistung, geschweige denn die Abwehrdarbietung stimmte. Zehn Fehlwürfe, acht technische Fehler in den ersten 30 Minute sprechen Bände. Zur Pause führte Schwartau 19:13. Die Einladungen zu Tempogegenstößen hatten Rechtsaußen Finn Kretschmer und Linksaußen Jan-Eric Speckmann dankend angenommen.

Mex Raguse in Top-Form

„Du sitzt in der Halbzeit in der Kabine, gehst raus mit den besten Vorsätzen, kriegst im ersten Angriff wieder eins, vergibst die nächste Chance …“, versuchte Max Haider eine Erklärung für den schwachen Auftritt zu finden. „Du kannst hier verlieren, du darfst aber nicht so auftreten. Das tut mir leid für unsere Fans“, sagte der Kapitän, der ohne Tor und ohne jeden Abschluss blieb. 70 Eulen-Fans gaben in Lübeck ihr Bestes und wurden enttäuscht. Nein, das waren nicht ihre Eulen. Die VfL-Abwehr um Dominik Weiß stand erstklassig, durchkreuzte die Versuche, über den Kreis zum Erfolg zu kommen mit präsenter Konsequenz. Das Spiel über die Außen fand fast gar nicht statt. Pascal Durak erarbeitete einen Siebenmeter, vergab eine Chance und verhungerte rechts außen. Ähnlich isoliert sah sich Linksaußen Lion Zacharias, der drei seiner vier Treffer per Siebenmeter markierte, einmal vom Siebenmeterstrich aus am jungen VfL-Schlussmann Paul Dreyer scheiterte. Mit einem 0:3-Lauf binnen zwei Minuten waren die Eulen nach Julius Meyer-Sieberts Anschlusstor zum 9:11 (18.) mit 9:14 ins Hintertreffen geraten. „Heute wollte uns alles gelingen“, sagte VfL-Coach David Röhrig nach dem Schützenfest. Die Eulen hätten wohl 40 Tore an diesem schwarzen Freitag kassiert, hätte Mex Raguse, der acht von acht machte, durchgespielt. Raguse, ab Sommer bei den Eulen, war natürlich zufrieden, diese für ihn auch mental nicht einfache Aufgabe hoch professionell gemeistert zu haben. „Ich hätte heute gerne durchgespielt“, sagte der künftige Eulen-Spieler nach seinem starken Auftritt und dem Zugewinn von zwei wichtigen Punkten im Abstiegskampf. „Wir haben uns in der Abwehr extrem stabilisiert und gewinnen seit einigen Wochen auch immer die Torhüterduelle“, bilanzierte Raguse. Mats Gruppe, der nach 44 Minuten wieder für Žiga Urbič kam, der fünf Würfe pariert hatte, kam spät, zu spät, zu seinen sechs Paraden. Auf der Gegenseite wurde Paul Dreyer für elf Paraden gefeiert.

Nächste Hausaufgabe gegen Dormagen

Freie Chancen vertan, zu viele Bälle einfach weggeworfen, zu viele technische Fehler und dazu ein Abwehrverbund, der mit großen Lücken zum Abschluss eingeladen hatte, kein Rezept gegen Jasper Bruhn auf halbrechts und Raguse auf halblinks fand – so präsentierten sich die Eulen in der Hansehalle. „Von allem war was dabei. Wir haben schon in der ersten Halbzeit zu viele Gegentreffer kassiert, wir haben keine aggressiven Zweikämpfe geführt“, bekannte Julius Meyer­-Siebert, der sechs von neun Würfen nutzte. „Der Trainer hat gesagt, du darfst Fehler machen“, sagte Meyer-Siebert, der speziell im Angriff endlich wieder zeigte, was er zu bewegen weiß. „Ich habe versucht, alles reinzuhauen. Aber die Niederlage ist zu drastisch, als dass ich mich über meine Tore richtig freuen könnte“, sagte Meyer-Siebert nach dem Debakel. „Wir sind überhaupt nicht in die Partie gekommen, haben viel zu viele leichte Tore zugelassen“, sagte Eulen-Trainer Michel Abt. Nach den zuletzt guten Leistungen und Erfolgen werde er nach dieser Schlappe nicht in Aktionismus verfallen, sagte der Trainer mit Blick auf das nächste Spiel am 3. Mai (19 Uhr) gegen den TSV Bayer Dormagen: „Zuhause wollen wir ganz Vieles wieder besser machen …“

Hier der Link zur Pressekonferenz nach dem Spiel.

Foto © Christian Schaffrat