Stolz auf gelebte Fan-Kultur

20.04.2023 10:00 // hk

Mit Vorfreude auf die zu erwartende starke Fan-Unterstützung reist die Mannschaft der Eulen Ludwigshafen am Donnerstag zum Spiel beim VfL Lübeck-Schwartau. Am Freitag, 19.30 Uhr, pfeifen Jennifer Eckert und Maria Ludwig aus Leipzig die Partie in der Lübecker Hansehalle an, die bei VfL-Spielen im Schnitt 1421 Zuschauer bevölkern. Rund 40 Karten für den Gäste-Fan-Block haben allein die Eltern von Eulen-Torjäger Jannek Klein vertickt, der kleine Neuhaus-Fan-Club wird sicher auch nicht fehlen, dazu kommen norddeutsche Angehörige von Julius Meyer-Siebert und weitere Überraschungsgäste aus der Pfalz. Die nötigen Trommeln sind im Camper von Uschi und Herbert Flörchinger, dem beherzten Fan-Ehepaar aus Lingenfeld, mit auf die Reise gegangen. Solche Nachrichten lassen auch den Eulen-Trainer strahlen. „Das macht uns schon stolz. Das ist gelebte Fan-Kultur“, sagt Michel Abt, der mit der Mannschaft in Hamburg nächtigt, am Freitag dann rollt der Bus mit Dietmar Mayer am Steuer in Richtung Lübeck.

Vier Punkte fehlen

Der VfL Lübeck-Schwartau belegt mit 24:36 Punkten Platz 14, die gröbste Abstiegsgefahr hat das Team von Trainer Martin Röhrig gebannt. „Lübeck hat von Anfang an in dieser Saison gute Spiele gemacht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auch die nötigen Punkte holen“, sagt Eulen-Coach Michel Abt, dessen Mannschaft nach vier Siegen in Serie mit 37:23 Punkten Platz 8 innehat. „Es ist schwer – wie immer auswärts in der 2. Liga. Wir müssen voll dagegenhalten! Es ist eine lange Anreise mit Übernachtung und dann eine lange Heimreise durch die Nacht. Das alles ist auch in den Köpfen“, erklärt der Coach, dass Wille und Mentalität besonders gefragt sind, weil der Abstand zu den Plätzen an der Sonne zu groß erscheint, der Sicherheitsabstand nach unten in der Tabelle als beruhigend angesehen werden darf. Vier Punkten trauert Abt besonders nach: „Zwei Punkte beim Spiel in Hagen und zwei Punkte gegen Konstanz, gegen die wir zweimal unentschieden spielten, fehlen. Hätten wir die vier Punkte geholt, wären wir oben dabei. Es geht jetzt darum, Charakter zu zeigen! Dahingehend, weil uns nach unten in der Tabelle nichts mehr passieren kann und sich oben ein paar Teams etwas abgesetzt haben. Ich erwarte, dass bei uns jeder für sich selbst jedes Spiel gewinnen möchte!“

Mex Raguse ist gut in Schuss

In Lübeck ist einer besonders zu beachten, der im Sommer zu den Eulen wechseln wird: Mex Raguse, die Nummer 9. Nach vier Jahren in Lübeck, wobei er nach einem Kreuzbandriss ein komplettes Jahr ausgefallen ist, hat sich der gebürtige Berliner zum Wechsel in die Pfalz entschlossen. Der 1,95 Meter große Halblinke ist seit Wochen in Top-Form. Bei der 24:26-Niederlage der Schwartauer in Coburg traf der 23-Jährige achtmal. „Mex Raguse ist einer, der ein Unterschiedsspieler sein kann, er ist einer, der für zehn, zwölf Tore in einem Spiel gut sein kann. Mit Mex bekommen wir Riesenqualität im Angriff dazu und sehen bei ihm auch noch Steigerungspotenzial in der Abwehr“, unterstreicht Michel Abt seine Wertschätzung für Raguse. „Wir haben ihn ja ganz lange beobachtet. Wir wissen, was er macht. Wenn es gelingt, Raguse aus dem Spiel zu nehmen, dann ist schon mal viel gewonnen“, sagt der Eulen-Coach. Der VfL verliert im Sommer damit Torjäger Raguse, darf sich aber freuen, dass der 2,10 Meter große Dennis Klockmann, mit 40 Lenzen nach dem Coburger Jan Kulhanek (41) der zweitälteste Torhüter der Liga, ebenso verlängert hat wie Spielmacher Janik Schrader und Linkshänder Max Horner sowie Abwehrspezialist Paul Skorupa. Das Hinspiel haben die Eulen 36:30 gewonnen, Mex Raguse sah in der 45. Minute Rot.

Matej Ašanin fällt aus

Ausfallen wird beim Gastspiel in Lübeck der erkrankte Matej Ašanin. Dafür ist Mats Grupe im Kader, den der Trainer mit Blick auf die anstehenden U21-Länderspiele gegen Ägypten schonen wollte. Grupe bildet das Torhütergespann mit Žiga Urbič, der beim jüngsten 34:31 (16:16)-Heimsieg gegen Hüttenberg entscheidende Paraden hatte. Gegen die Hüttenberger spielten die Eulen extrem gut über die Außen. Mann des Abends: Alexander Falk. Der Rechtsaußen machte 12 von 14. „Alex spielt die beste Saison seiner Karriere“, attestiert Pascal Durak, der sich die Position mit dem fünf Jahre jüngeren Falk seit 2016 teilt. Durak, 30, sah es als entscheidend an, dass es seine Mannschaft angesichts der extrem starken 3-2-1-Deckung der Hüttenberger verstand, das Spiel in die Breite zu ziehen. Entscheidend dafür: Pascal Bührer, der mit Herz, Kopf und Auge Regie führte.

Hier der Link zum Video mit Pascal Bührer.

Fotos: Harry Reis