30 : 29
(14 : 13)

VfL Eintracht Hagen

Paske (39. Grzesinski bei 1 Siebenmeter) - Vorlicek (6), Weck (3), Pouya (4) - Busch (2/1), Styrmisson (5/1) - Becker (2) – Pieczkowski, Voss-Fels (4), Stüber, Alves (4), Gaubatz, Pröhl – Nicht eingesetzt: Bürgin

Die Eulen Ludwigshafen

Grupe (21., 25., 56. Urbič bei 3 Siebenmetern) - Klein (7), Trost (6), Raguse (3) - Falk (1), Schwarzer - Haider (1) – Meyer-Siebert (3), Schaller (6/1), Leun, Bergner (1), Eisel, Straub (1), Manfeldt Hansen
Spielverlauf: 0:1 (1. Minute), 1:3 (4.), 3:5 (7.), 4:7 (12.), 5:8 (13.), 8:8 (17.), 10:10 (24.), 11:11 (27.), 13:11 (28.), 14:13 (Halbzeit), 16:13 (32.), 17:14 (35.), 17:17 (39.), 19:19 (44.), 21:19 (45.), 21:21 (47.), 24:21 (51.), 25:22 (52.), 26:23 (53.), 26:26 (56.), 28:26 (57.), 28:27 (58.), 29:28 (59.), 30:28 (60.), 30:29 (Ende)
Siebenmeter: 4/2 - 1/1
Rote Karten: Pieczkowski (38.)
Zeitstrafen: 2/4
Zuschauer: 1090
Schiedsrichter: Heinz/Lenhardt

Gut gespielt, großartig gekämpft und doch verloren

24.02.2024 07:45 // hk

Alles war möglich. Der vierte Auswärtssieg der Saison war durchaus drin und greifbar nahe, ein Remis wäre hoch verdient gewesen – nach dramatischen 60 Minuten aber haben die Eulen Ludwigshafen den Freitags-Krimi beim VfL Eintracht Hagen 29:30 (13:14) verloren. Vor 1090 feierte die Mannschaft der Stunde den siebten Sieg in Serie. 15 technische Fehler der Eulen waren einfach zu viel und letztlich spielentscheidend. Letzten Sonntag beim 34:32-Heimsieg gegen TuS N-Lübbecke hatten sie nur sieben … „Das war sehr, sehr bitter, reflektierte Eulen-Coach Johannes Wohlrab die 60 Minuten in der Ischelandhalle zu Hagen. Wohlrab: „Ich bin sehr enttäuscht, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat. Aber wenn wir so spielen, die technischen Fehler reduzieren, werden wir auch auswärts noch Spiele gewinnen …“

„Schalli“ mit 100-Prozent-Quote

Es begann gut, wenn auch nicht optimal für die Eulen. Mex Raguse (3 von 5) unterlief schnell ein erster von fünf technischen Fehlern. Das passiert dem Unterschiedsspieler sonst nie! Kian Schwarzer vergab in den ersten sieben Minuten zwei gute Möglichkeiten. Ungewöhnlich für den Klassemann! Der Linksaußen wurde fortan von seinem Spezi Tim Schaller optimal ersetzt. 6 von 6 = 100 Prozent. Das war ein ganz starker „Schalli“. Die Rechtsaußen, erst Alex Falk, dann Theo Straub, dann wieder Falk indes wurden zu wenig gefüttert, zu wenig gesucht und gefunden.

„Sebi“ Trost zeigt Flagge

Die Eulen führten 3:1 nach vier Minuten, 7:4 nach 12 Minuten, 8:5 nach 13 Minuten. Sebastian Trost startete ganz stark, lieferte seine beste Saisonleistung ab. Er eröffnete nach 66 Sekunden den Torreigen, zog von halblinks klasse Würfe, überzeugte auch am Regiepult. Pech, dass er bei 6:4-Führung in der 12. Minute und in der 49. Minute beim Stand von 21:22 jeweils nur die Latte traf. Unterm Strich standen 6 von 8 für den stark spielenden „Sebi“ Trost. Er führte klug Regie und traf entschlossen. Bitter: Drei Minuten vor Schluss unterlief ihm ein technischer Fehler, den der Ex-Friesenheimer Alexander Becker zum 28:26 nutzte. Das Eulen-Tor war leer … „Mal wieder so zu treffen, das tat mir auf jeden Fall gut“, sagte Trost, der viel Positives aus dem unglücklich verlorenen Spiel mitnehmen möchte. „Sebi“ Trost: „Kämpferisch war es eine super Leistung! Wir wollten und wir waren emotional auf der Höhe, hatten aber in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler und haben in der zweiten Halbzeit zu viele freie Chancen vergeben. Es war trotzdem ein gutes Auswärtsspiel. Wenn wir auf dem Level weiter machen, auch mit dieser Stimmung und Unterstützung auf der Bank, dann werden wir auch auswärts unsere Spiele noch gewinnen …“ „,Sebi‘ hat ein super Spiel gemacht“, lobte Coach Wohlrab.

Hagen zur Pause knapp vorne

Die Drei-Tore-Führung der Eulen (7:4, 8:5) war nach einer Viertelstunde futsch. Stichwort: technische Fehler! Hagen egalisierte und führte nach einem von Kim Voss-Fels vollendeten Kempa-Trick nach 23 Minuten 10:9. Julius Meyer-Siebert (3 von 3) war wohl mit einem technischen Fehler Auslöser des 11:13 durch den fixen André Alves (28.), verkürzte aber im Gegenzug auch entschlossen zum 13:13. Zur Pause führte der Gastgeber 14:13.

Eulen geben niemals auf

Die Eulen ließen aber auch nach dem 14:16 (34.) und 14:17-Rückstand (35.) nicht die Flügel hängen. Tim Schaller und Theo Straub verkürzten – 15:17. Dann aber ließ Max Haider nach einem tollen Gegenstoß über Raguse und Straub eine freie Chance aus. Maurice Paske (10 Paraden) machte einen guten Job, wurde aber von Eulen-Schlussmann Mats Grupe noch übertroffen. Extraklasse Grupes Fußabwehr in der 36. Minute gegen den starken Linksaußen Hakon Dodi Styrmisson. Im Gegenzug verkürzte Schaller nach Trosts Top-Zuspiel und egalisierte per Siebenmeter nach Foul an Kasper Manfeldt Hansen: 17:17 nach 39 Minuten.

15 technische Fehler spielentscheidend

Die Eulen zeigten Moral und kamen auch nach dem 18:17-Hammer von VfL-Mittelmann Alexander Weck zurück. Mex Raguse glich aus, dann vergab Haider (41.). Das blieb folgenlos, denn Mats Grupe, der am Ende 13 Paraden verbuchte, klärte. Längst war auch der anfangs unglückliche Jannek Klein (7 von 10) „on fire“. Der Linkshänder sorgte fünf Minuten vor dem Ende für den 25:26-Anschluss und glich nach 56 Minuten nach Grupes 13. Parade aus: 26:26. Grupe war stark, Žiga Urbič parierte in der 21. und 25. Minute Siebenmeter von Pierre Busch. Damit war eine VfL-Bank gefallen. Aber vier Minuten vor Schluss traf Styrmisson mit einem Siebenmeter zum 27:26. Nach Kleins 28:29 blieben den Eulen noch 93 Sekunden, doch Styrmisson sorgte mit dem 30:28 für die Vorentscheidung. Tim Schallers 29:30 19 Sekunden vor Schluss kam zu spät. „Das war sehr, sehr bitter“, beschrieb Joh Wohlrab die Niederlage. „Wir sind an uns selbst gescheitert“, sagte der Coach, der die 15 technischen Fehler als spielentscheidend ansah. Sechs davon nutzte Hagen zu Gegenstoßtoren. „Wir haben zu viele freie Bälle vergeben“, sagte Wohlrab.

Fotos: Sebastian Lahmer