32 : 37
(15 : 15)

Die Eulen Ludwigshafen

Urbič (1. - 47., ab 53.), Grupe (47.- 53.) - Klein (7), Trost (2), Raguse (2) - Falk (5), Schaller (11/7) - Haider (1) - Meyer-Siebert (2), Schwarzer (1), Straub (1), Piccoli

TuSEM Essen

Diedrich (36. Fuchs bei einem Siebenmeter) - Schoss (1), Ellwanger (2), Neuhaus (7) - Klingler (6), Werschkull (2) - Wolfram (3) – Wilhelm (1), Homscheid (6/3), Szczesny (1), Asmussen (7), Kostuj (1)
Spielverlauf: 0:1 (1. Minute), 1:1 (4.), 2:5 (11.), 3:6 (14.), 6:8 (19.), 11:11 (26.), 15:14 (29.), 15:15 (Halbzeit), 20:20 (39.), 23:22 (44.), 24:23 (45.), 25:26 (49.), 25:28 (50.), 27:31 (54.), 29:33 (56.), 31:35 (59.), 32:37 (Ende)
Siebenmeter: 7/7 - 3/3
Rote Karten: Ellwanger (44.)
Zeitstrafen: 3/3
Zuschauer: 2113
Schiedsrichter: Hehn/Mayer

Heimschlappe beim 1-Euro-Fest

27.04.2024 10:55 // hk

2113 Zuschauer, die Friedrich-Ebert-Halle fast ausverkauft, die Stimmung klasse, aber die eigene Mannschaft spielte nicht gut und hat am Ende deutlich verloren: Die Eulen Ludwigshafen quittieren bei ihrem 1-Euro-Spiel am Freitagabend eine 32:37 (15:15)-Heimschlappe. „So ein 1-Euro-Spiel ist immer etwas Besonderes. Wir haben uns unfassbar viel vorgenommen … Das tut richtig weh“, bekannte Max Haider, der am Freitag seinen 28. Geburtstag feierte. Dass ihm eine Kids-Gruppe aus dem Kinderhaus am Ebertpark, von Caro Ackermann dirigiert, nach dem Spieler-Talk mit den Fans ein Happy-Birthday-Ständchen brachte, ließ den Kapitän denn doch noch strahlen.

HLZ wirkungsvoll unterstützt

Die Eulen stellten Kasper Manfeldt Hansen und Mihailo Ilic für das Drittliga-Team des HLZ Friesenheim-Hochdorf ab, das zeitgleich gegen TuS Kl-Dansenberg spielte und beim 25:19-Heimsieg zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib einfuhr. „Es ist wichtig, dass das HLZ in der Liga bleibt und unsere jungen Spieler dort Spielpraxis haben“, betont Eulen-Coach Johannes Wohlrab die Bedeutung des Unterbaus. Weiterhin pausierten die verletzten Tom Bergner, Marc-Robin Eisel und Finn Leun. Eisel und Leun hoffen im Spiel beim HC Elbflorenz am 5. Mai (17 Uhr) wieder auf der Platte zu stehen.

Loris Piccoli - Debütant und Praktikant

Als zweiter Kreisläufer rückte Loris Piccoli aus der A-Jugend des HLZ gegen Tusem in den 12-köpfigen Eulen-Kader. Piccoli ist 18, darf noch ein Jahr Jugend spielen, wohnt im Oggersheimer Stadtteil Melm und besucht die 12. Klasse des Wilhelm-vom-Humboldt-Gymnasiums in Edigheim. Beim TV Edigheim hat der Rotschopf mit dem Handball begonnen, wechselte dann in den Talentschuppen des TV Hochdorf. „Es war schön, es war etwas Besonderes. Schade, dass wir verloren haben. Auch von meiner Leistung war ich enttäuscht, wollte es besser machen. Aber es hat Spaß gemacht, ich hab‘ mich gefreut, dass ich auch zum Einsatz gekommen bin“, sagte Piccoli nach seinem Kurz-Debüt nach nur vier Trainingseinheiten mit den Profis. Das Debüt motiviert für die Zukunft! Eigentlich sollte der 18-Jährige, der gerade erst ein Praktikum in der RHEINPFALZ-Sportredaktion absolviert hat, als Berichterstatter für die Zeitung in der Halle sein. „Loris ist ein Naturtalent …“, lobte RHEINPFALZ-Sportredakteur Udo Schöpfer, seit Saisonbeginn wieder Wegbegleiter der Eulen, das journalistische Talent von Loris Piccoli.

15:15 zur Pause

Den Torreigen eröffnete der ehemalige Eulen-Spieler Max Neuhaus. Er traf nach 49 Sekunden. Die Eulen taten sich schwer ins Spiel zu finden, nach 17 Minuten standen bereits acht Fehlversuche zu Buch. Zwischenzeitlich führte Tusem mit drei Toren Vorsprung (5:2, 6:3). In der 26. Minute egalisierte Tim Schaller mit einem perfekt abgeschlossenen Tempogegenstoß nach Musterpass von Max Haider. In der 29. Minute die erste Eulen-Führung mit einem klasse Wurf von Theo Straub. Mit einem technischen Fehler aber brachten die Eulen die Gäste in Ballbesitz, in letzter Sekunde traf Felix Klinger zum 15:15-Pausenstand. Stark: Žiga Urbič mit acht Paraden – eine mehr als der gute Lukas Diedrich auf der Gegenseite verbuchte.

Tim Schaller mit 100-Prozent-Quote

Nach dem Seitenwechsel war’s zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Erkennbar aber, dass Mex Raguse (2 von 5), der krank war, Trainingsrückstand hatte, nicht im Vollbesitzt seiner Kräfte war. Ganz stark: Tim Schaller. Der Linksaußen hatte eine 100-Prozent-Quote (11/7), beeindruckte durch Nervenstärke, Wurfvariabilität und blitzschnelle Entscheidungen. Mit Linkshänder Philipp Asmussen aber spielte Tusem-Coach Michael Hegemann nach der Pause einen entscheidenden Trumpf aus. Er machte 7 von 7 – 100 Prozent! Ähnlich treffsicher präsentierte sich Max Neuhaus (7 von 8) in der alten Heimat.

Abwehr und Torhüter nach der Pause nicht existent

Die Eulen gingen dennoch nochmal in Führung: 23:22 (44.) durch „Eisblock“ Schaller nach einem Zuckerpass von Julius Meyer-Siebert, 24:23 durch Alexander Falk (45.). Nach nur noch einer Parade in 18 Minuten nach dem Seitenwechsel machte Žiga Urbič Platz für Mats Grupe, der aber keinen Ball greifen konnte und nach 53 Minuten das Tor wieder räumen musste. Urbičs 10. Parade, die zweite und letzte in der zweiten Halbzeit und Schallers Siebenmetertor zum 31:33 (57.) ließen neue Hoffnung im Eulen-Lager keimen. Die machte Schlitzohr Asmussen nach einer pfiffigen Freiwurfvariante mit dem 34:31 zunichte. Die Eulen-Abwehr hatte ihn schlicht übersehen, völlig frei durfte er treffen. „In der zweiten Halbzeit war unsere Abwehr in Kombination mit den Torhütern nicht vorhanden“, grollte Eulen-Coach Joh Wohlrab, der die mangelhafte Leistung an der Abwehr-Effizienz von nur 33 Prozent fest machte. „Extrem zufrieden“ zeigte sich hingegen Tusem-Trainer Hegemann: „Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert.“ Dazu gehörten auch die passenden Nadelstiche. Und eine wichtige Parade von Lukas Diedrich in der 49. Minute gegen den frei vor ihm auftauchenden Max Haider. Diedrich hielt nach der Pause nur drei Bälle, hatte insgesamt – wie Žiga Urbič – zehn Paraden.

Ein Kempa als Augenschmaus

„Schade, dass wir es nicht geschafft haben den Schwung aus dem Spiel in Hamm mitzunehmen“, bedauerte Tim Schaller nach seinem großen Auftritt. Mit jetzt 101 Toren ist er in der internen Torschützenliste Dritter hinter Mex Raguse (166) und Jannek Klein (143). Klein (7 von 11) hielt die Eulen mit seinen Durchbrüchen im Spiel, musste aber erneut quasi durchspielen, was den ein oder anderen ungewohnten Fehler erklärte. Über seine Top-Leistung konnte sich Tim Schaller, der Mann des Abends, der mit einem von Alex Falk eingeleiteten Kempa das schönste Tor des Spiels zum 32:36 erzielte, nicht wirklich freuen. „Es ist zwar schön, wenn man ein gutes Spiel gemacht hat, aber im Endeffekt geht es um die Mannschaft“, sagte Schaller.

Fotos: Harry Reis

Die Pressekonferenz nach dem Spiel