Kampf um zwei Punkte und eine rote Linie gegen Häusliche Gewalt

28.11.2023 09:27 // hk

Das wird ein Brett: Am Mittwoch (19 Uhr) sehen sich die Eulen Ludwigshafen im eigenen Haus vor einer hohen Hürde. Zu Gast ist der HC Elbflorenz 2006, der jüngst mit dem 40:33-Heimsieg gegen VfL Eintracht Hagen ein fettes Ausrufezeichen setzte. Jan Lier (Korntal-Münchingen) und Manuel Lier (St. Gallen) leiten die Partie des 14. Spieltages der 2. Bundesliga zwischen den Eulen, Tabellenelfter mit 12:14 Punkten, und dem Liga-Sechsten. Die Dresdner haben 16:10 Punkte. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga – live und auf Abruf. Reporter beim Eulen-Spiel ist wie immer Karsten Knäuper, Co-Kommentator Thorsten Laubscher, die lebendige Datenbank. Die F-Jugend der JSG Mundenheim-Rheingönheim stellt die Einlaufkinder.

„Wir gemeinsam für LU“

Am Mittwoch beim Spiel gegen Elbflorenz starten die Eulen Ludwigshafen und die Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 eine neue Präventionskampagne. Sie zeigen erneut: Handball ist mehr als Sieg, Unentschieden oder Niederlage. Polizei und Eulen, seit 2021 Kooperationspartner unter dem Motto „Wir gemeinsam für LU“, ziehen eine rote Linie gegen Häusliche Gewalt. Angelehnt an den Internationalen Tag gegen Gewalt am 25. November ist die Botschaft eindeutig: „Gewalt in einer Beziehung ist eine rote Linie, die nie überschritten werden darf!“ Unmittelbar vor Spielbeginn, wenn beide Teams am Mittelkreis Aufstellung nehmen, wird mit einem roten Tau, das symbolhaft für die rote Linie steht, sinnbildlich die Kernaussage der Aktion unterstrichen.

Minister Michael Ebling vor Ort

Zu Gast sein wird am Mittwoch in der Ebert-Halle auch Michael Ebling, der rheinland-pfälzische Minister des Inneren und für Sport. „In der erfolgreichen Partnerschaft zwischen der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 und den Eulen Ludwigshafen sehe ich ein Vorzeigeprojekt. Seit 2021 besteht die erfolgreiche Partnerschaft, in der sich die Ludwigshafener Polizei und die Eulen mit gemeinsamen Projekten für die Sicherheit und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt einsetzen“, erklärte Ebling im Vorfeld unter anderem. Mit Johannes Freundorfer, dem Leiter der Ludwigshafener Polizeiinspektion 2, wird sich der Minister auch am Infostand der Polizei im Foyer informieren und das Gespräch mit den Kooperationspartnern suchen, die aufzeigen wo wie und von wem in Notlagen geholfen werden kann. In der Halle informieren neben der Polizei das Ludwigshafener Frauenhaus, die Interventionsstelle, die Kinder-Interventionsstelle sowie die Täterarbeitseinrichtung „Contra häusliche Gewalt“, Wildwasser, die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen, und Solwodi, die internationale Menschenrechts- und Frauenhilfsorganisation zur Beratung und Betreuung von Opfern von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt.

Danke Grimmi! Danke Patrick!

Eulen-Coach Johannes Wohlrab, der am Freitag beim Spiel in Essen krankheitsbedingt fehlte, ist seit Montag wieder auf dem Damm. Die (vermeidbare) 24:30-Niederlage bei Tusem Essen hat er daheim am Fernseher erlebt und arg gelitten. „Schrecklich, wenn man helfen möchte, aber nicht eingreifen kann“, sagt Wohlrab, dessen Co-Trainer Andrej Kogut ebenfalls erkrankt war und kurzfristig ersetzt werden musste. „Grundsätzlich muss man sagen, dass Philipp Grimm und Patrick Jahnke es sehr souverän gemacht haben“, attestierte der Chef-Coach dem Teammanager und dem Torwarttrainer: „Riesendank an beide! Als sie gebraucht wurden, haben sie sich der Verantwortung gestellt.“ Ärgerlich, dass es die Eulen versäumten, sich beim Stand von 16:16 abzusetzen. „Das war der Knackpunkt. Die Chance war da. Nach dem Rückstand fehlten dann auch ein bisschen die Körner“, sagte Wohlrab.

Torfabrik gut in Schuss

„Dresden hat eine sehr gute Mannschaft, vom Etat und der Qualität her eine Top-5-Mannschaft“, urteilt der Eulen-Coach über das Gäste-Team, das am Ende der letzten Saison nur 16. war. Trainer André Haber (37), 2022/23 in Leipzig früh beurlaubt, kam in diesem Sommer als Nachfolger von Rico Göde nach Dresden. Göde, das Denkmal, ist nun Sportlicher Leiter und durfte sich zuletzt am 40-Tore-Feuerwerk gegen Hagen erfreuen. „40 Tore belegen die Angriffsqualität, Dresden entwickelt viel Druck aus dem Rückraum, sie spielen ohne Außenübergänge mit vielen Kreuzungen. Sie werfen sehr gut von hinten“, beschreibt Wohlrab einen Gegner, der seinen bisher besten Torschützen in Linksaußen Lukas Wucherpfennig (78/32) weiß. Der traf gegen Hagen achtmal, noch einen Treffer mehr verbuchte Spielmacher Sebastian Greß. Linkshänder Mindaugas Dumcius, zuletzt nicht dabei, wird in Ludwigshafen wieder auf der Platte stehen, und ist auf Halbrechts zu beachten. Halblinks steht Ivar Stavast für Torgefahr, was 59 Saisontore belegen. Auf den Ausfall von Mittelmann Maximilian Janke hat Elbflorenz im Oktober reagiert und den vereinslosen Doruk Pehlivan verpflichtet. Der 25 Jahre alte Türke war zuvor von Industria Kielce an GWD Minden ausgeliehen und bringt große Körperlichkeit ein: 110 Kilo verteilt er auf 2,01 Meter. Ein Rückhalt im Tor ist Marino Mallwitz, der in dieser Saison schon sieben Siebenmeter entschärfte.

Die Tiefen suchen

Die Eulen, zuletzt arg dezimiert, werden am Mittwoch den ein oder anderen Rückkehrer aus dem Lazarett wieder auf der Platte haben, glaubt Trainer Wohlrab, wartet aber erst einmal ab, wie die Reaktionen nach den Trainingsbelastungen ausfallen. Klar ist, dass die Abwehr die Basis legen muss, um gegen die Rückraum-Wucht der Sachsen zu bestehen. „Wir müssen selbst mehr die Tiefen suchen“, fordert Wohlrab: „Der Ball muss nach Kreuzungen besser laufen!“

Über Herz und Kopf

Jannek Klein, der die Mannschaft wegen Max Haiders Ausfall als Kapitän anführte, haderte nach der Niederlage in Essen vor allem auch mit sich selbst. Klein: „Ich war sehr unzufrieden mit meiner Leistung. Wir hatten uns viel vorgenommen … Natürlich merkst du, wenn solche Spieler fehlen. 13 Technische Fehler waren eindeutig zu viele. Klar hat Lukas Diedrich auch gut gehalten, wir hatten aber auch zu viele freie Fehlwürfe. Was mich und uns generell ärgert ist, dass die Niederlage zu deutlich ausgefallen ist. Jetzt heißt es abhaken …“ Kleins Respekt vor dem Leistungsvermögen der Dresdner ist groß. „Sie haben mit André Haber einen super Trainer bekommen, das wissen bei uns alle, die ihm in der Jugend-Nationalmannschaft schon begegnet sind“, sagt Klein. Er setzt – wie immer – auch auf den 8. Mann: „Unser Riesenvorteil ist, dass wir wieder in der Ebert-Halle spielen, mit unseren Fans im Rücken. Wir haben uns natürlich auch ein paar Sachen taktisch überlegt – es geht über Herz und Kopf!“

Kuchen- und Gebäckverkauf beim Dessau-Spiel

Passend zur Adventszeit hat der Fan-Club Rheintal-Eulen #17 beim Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 am Sonntag, 10. Dezember (17 Uhr), einen Kuchen- und Gebäckverkauf im Foyer der Friedrich-Ebert-Halle organisiert. Das Gebäck gibt’s in zwei Varianten – die kleinere kostet 2 Euro, die größere 5 Euro. Eingetütet werden u.a. Cookies und Cantuccini. Das Kuchen-Büffet ist reich bestückt: Angeboten werden Amerikaner und Apfelkuchen, Linzertorte, Russischer Zupfkuchen, Käse- Nuss- und Zitronenkuchen, Marmorkuchen sowie Streusel- und Kirschkuchen. Die Kuchenstücke kosten 1,50 bzw. 2 Euro.

Fotos: Polizei/MdI/Harry Reis

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