Rote Linie gegen Häusliche Gewalt

24.11.2023 10:00 // hk

Beim Heimspiel gegen HC Elbflorenz 2006 starten die Eulen Ludwigshafen und die Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 am Mittwoch, 29. November, eine neue Präventionskampagne. Polizei und Handballer, seit 2021 Kooperationspartner unter dem Motto „Wir gemeinsam für LU“, wenden sich gegen Häusliche Gewalt. Angelehnt an den Internationalen Tag gegen Gewalt am 25. November ist die Botschaft klar formuliert: „Gewalt in einer Beziehung ist eine rote Linie, die nie überschritten werden darf!“ Das Spiel der Eulen gegen die Gäste aus Dresden wird um 19 Uhr angepfiffen.

Minister Ebling unterstützt Aktionstag vor Ort

„In der erfolgreichen Partnerschaft zwischen der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 und den Eulen Ludwigshafen sehe ich ein Vorzeigeprojekt, was 2022 mit dem dritten Platz des Landespräventionspreises ausgezeichnet wurde. Seit 2021 besteht die erfolgreiche Partnerschaft, in der sich die Ludwigshafener Polizei und die Eulen mit gemeinsamen Projekten für die Sicherheit und das Wohl der Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt einsetzen. Neben der Kriminalprävention trägt diese partnerschaftliche Kooperation dazu bei, den Gemeinschaftssinn in der Stadt zu stärken und das Vertrauen in die Polizeiarbeit zu fördern“, erklärt Michael Ebling. Der rheinland-pfälzische Minister des Inneren und für Sport wird am kommenden Mittwoch in der Halle sein und sich mit Johannes Freundorfer, dem Leiter der Ludwigshafener Polizeiinspektion 2, auch am Infostand der Polizei im Foyer informieren und das Gespräch mit den Kooperationspartnern suchen, die unterschiedliche Hilfsangebote unterbreiten, aufzeigen, welche Anlaufstelle wo wie helfen kann. In der Halle vertreten sein werden das Ludwigshafener Frauenhaus, die Interventionsstelle, die Kinder-Interventionsstelle sowie die Täterarbeitseinrichtung „Contra häusliche Gewalt“, die ein soziales Trainingsprogramm für ein gewaltfreies Leben in der Ehe, Familie und Partnerschaft und Beratung in Fällen von Häuslicher Gewalt anbietet.
Vor Ort informieren auch Wildwasser, die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen, und Solwodi, die internationale Menschenrechts- und Frauenhilfsorganisation zur Beratung und Betreuung von Opfern von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt.

Der Minister sagte Danke

Michael Ebling und die Polizei erachten die Aktion gegen Häusliche Gewalt angesichts der Fallzahlen als immens wichtig. Minister Ebling: „Die neue Kampagne gegen Häusliche Gewalt sendet eine klare Botschaft: Gewalt in Beziehungen ist inakzeptabel! Dies ist ein wichtiges Signal, um Bewusstsein zu schaffen, Menschen zu sensibilisieren und Unterstützung für Betroffene anzubieten. Ich freue mich über die gelungene Zusammenarbeit und lade jeden ein, die Kampagne zu unterstützen. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten für ihr Engagement.“

Alarmierende Fakten

Ziel der Kampagne ist es, die Bürgerinnen und Bürger über dieses wichtige Thema aufzuklären, zu sensibilisieren und die Hilfsangebote und Kontaktstellen, die Betroffenen zur Seite stehen können, aufzuzeigen, heißt es in einem Statement der Ludwigshafener Polizei. Sie macht deutlich, dass Häusliche Gewalt kein Tabuthema sein darf. Die Polizei nennt Fakten: Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Darunter fallen Straftaten wie beispielsweise Körperverletzung oder Stalking bis hin zu Tötungsdelikten. Die Polizei sagt: Zu helfen ist oftmals nicht leicht. Viele Betroffene schweigen aus Angst oder Scham und bringen die Taten nicht zur Anzeige. Weiterhin bestehen im sozialen Umfeld meist Hemmungen, das Thema häusliche Gewalt bei den Opfern anzusprechen, sofern sie erkannt wird.

Aufmerksamkeit für Hilfsangebote schaffen

„Häusliche Gewalt bleibt oft unbemerkt, weil es hinter verschlossenen Türen passiert. Mit der Aktion ,Rote Linie gegen Häusliche Gewalt‘ wollen wir gemeinsam mit der Polizei für ein schwerwiegendes Problem sensibilisieren und Aufmerksamkeit für Anlaufstellen schaffen, die Hilfe anbieten, Opfern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Polizei, seit Jahren ein geschätzter Kooperationspartner der Eulen, ist auf die Unterstützung, auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen, um tätig werden zu können“, erklärt Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen Ludwigshafen. Lisa Heßler: „Mit der Polizeiinspektion 2, deren Leiter Johannes Freundorfer beim Spiel auch in der Halle sein wird, haben wir seit 2021 die Kooperation ,Wir gemeinsam für LU‘. Wir spielen Handball mit Herz und Leidenschaft, wir betreiben einen harten, körperbetonten Sport. Aber für uns ist klar: Gewalt ist keine Lösung. Deshalb unterstützen wir die Aktion ,Rote Linie gegen Häusliche Gewalt‘ mit voller Überzeugung. Wir freuen uns, dass Michael Ebling, der rheinland-pfälzische Minister des Inneren und für Sport, am Mittwoch bei uns in der Halle sein wird und den Aktionstag aktiv begleitet.“

Social-Media-Kampagne folgt

In den Tagen und Wochen nach dem Kampagnenauftakt folgt auf den Kanälen der Polizei eine Social-Media-Kampagne, die verschiedene Aspekte des Themas aufgreift und im Detail beleuchtet. Dabei geht es unter anderem um Auswirkungen von Gewalt auf betroffene Frauen, Kinder und das weitere soziale Umfeld. Zudem werden unterschiedliche Hilfsangebote der weiteren Kooperationspartner Frauenhaus, Interventionsstelle, Kinder-Interventionsstelle, Contra Häusliche Gewalt, Wildwasser und Solwodi vorgestellt. Die wichtige Arbeit dieser Organisationen soll so bekannter gemacht werden, erklärt die Polizei. Betroffene Häuslicher Gewalt sollen schnell an Informationen gelangen, wo sie welche Hilfe und Unterstützung erhalten.

Reinerlös fürs Frauenhaus

Im Eulen-Fan-Shop werden am Mittwoch beim Spiel gegen Elbflorenz eigens für diese Kampagne designte Tassen und Jutebeutel angeboten. Der Reinerlös kommt dem Frauenhaus Ludwigshafen zugute, informiert Julia Ost, die bei den Eulen für die Organisation des Aktionstages verantwortlich zeichnet.

Fotos: Polizei/MdI/Harry Reis